Alt Rehse wurde durch die Nationalsozialisten 1934 in eine internationale Vorzeige-Anstalt „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ umgestaltet: Der historische Ort des Dorfes wurde bis auf ganz wenige Gebäude komplett abgebrochen und in neuem Fachwerk ein inszeniertes Filmidyll studiogleich neu errichtet. Der Träger der heutigen Gedenkstätte entwickelt ein Gedenk-, Bildungs- und Dokumentationszentrum, das sich ausgehend von dem Ort und der Geschichte mit der Täterschaft und ideologischen Schulung der nationalsozialistischen Ärzte-Elite auseinandersetzt. Zugleich wird dieses so aktuelle, wie brisante Thema der Ethik in der Medizin herausfordernd mit den zeitgenössischen Fragen behandelt. Es entsteht ein lebendiger Lern- und Gedenkort, der eine differenzierte Auseinandersetzung ermöglicht. Unser Entwurf für die Transformation und Nutzung eines vorhandenen, leerstehenden Gebäudes hat den Zuschlag zur Planung des Dokumentationszentrums erhalten und bildet einen weiteren Baustein in unserem Museums-Portfolio.
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